BALUN-Bau anschaulich gemacht
Dieter Ort, DK2NO
Angeregt durch einen Artikel in CQ-DL-Spezial Antennen "Warum funktionieren manche Baluns nicht so richtig?" von Wolfgang Wippermann, DG0SA, habe ich selbst einige Versuche unternommen.
Es lagen zweierlei Kerne für Versuche vor: ein Amidon T200-2 und ein T130-6
Die Kerne habe folgende Materialeigenschaften:
Material
# 2
Kernfarbe rot |
MATERIAL
(Permeabilität 10) Ein "E"-gepulvertes Carbonyleisenmaterial
mit großem Volumenwiderstand und hoher Güte im Bereich von 1 MHz bei 30
MHz. Wird von allen Eisenpulvermaterialien am meisten verwendet. |
Material
# 6
Kernfarbe gelb |
MATERIAL
(Permeabilität 8) Ein "SF"-gepulvertes Eisenmaterial, das dem
Material "2" sehr ähnelt, aber verbesserte Güte für höhere
Frequenzen bis 50 MHz aufweist. |
Als Drahtmaterial habe ich das im Artikel beschriebene leichte Feldkabel LFL der NVA verwendet.
Hiermit war es möglich auf den T130 als Wicklung 2 mal 9 Windungen, auf den T200 2 mal 14 Windungen aufzubringen.
Nach der im Artikel beschriebenen Methode habe ich die Impedanz des LFL-Kabels in beiden Fällen mit 112 Ohm ermittelt.
Die bewickelten Kerne wurde sowohl als 1:1- als auch als 1:4-BALUN vermessen. Die nachfolgenden Bilder zeigen die Kerne als auch die Messdaten als "screen-shot".
mit dieser Eigenbau-Meßbrücke und einem Spectrum-Analyzer mit Mitlaufgenerator wurden die Rückflußdämpfung gemessen. Die untere Meßgrenze dieser Meßbrücke liegt bei circa 1 MHz. Es handelt sich hierbei um eine reine Widerstandsmeßbrücke, bei dem der Indikatorpfad über eine Gleichtakt-Drossel mit bifilarer Wicklung auf einem Doppellochkern geführt ist. | |
BALUN#1 als 1:1 im Testaufbau mit Poti zum Feststellen des besten Abschlußwertes für geringsten Rücklauf, es ergaben sich 56 Ohm für bestes SWR | |
der gewobbelte Frequenzgang von 0 bis 50 MHz, dargestellt ist die Rückflußdämpfung, ein Kästchen entspricht 5 dB, Abschluß mit 56 Ohm gibt das tiefste SWR bei 10 MHz | |
Abschluß mit 47 Ohm, das Loch bei 50 MHz ist scheinbar lage/aufbauabhängig | |
Mit dem Poti den Abschlußwiderstand gesucht, der die flachste Kurve gibt, bei circa 56 Ohm | |
gemessen mit VECTRONICS-SWR-Analyzer ist das SWR sofort zu sehen und muß nicht aus der Rückflußdämpfung gerechnet werden. Links in der Anzeige ist der Widerstand zu sehen, den das Messgerät als Abschluß sieht. Bedingt durch die Paralaxe beim Fotografieren ist der Zeiger nicht bei SWR 1:1 zu sehen | |
... geht auch noch, der Testaufbau zeigt schon Einflüße ... | |
Das SWR sieht noch gut aus, hier dürften aber die Verluste überwiegen | |
nochmal der BALUN#1 als 1:1 bewickelt, von der anderen Seite gesehen | |
und der gleiche Kern als 1:4 beschaltet | |
Rückflußdämpfung von BALUN#1 mit 1:4 Beschaltung, Abschluß mit 220 Ohm | |
auch hier ist eine Resonanzstelle bei etwa 88 MHz zu sehen (durch den Aufbau bedingt) | |
BALUN#2 als 1:1 im Testaufbau mit Poti zum Feststellen des besten Abschlußwertes für geringsten Rücklauf | |
... von der anderen Seite betrachtet ... | |
hier sieht man, wie die beiden Wicklungen parallelgeschaltet sind um einen 1:1- BALUN zu ergeben, als "Abschluß" ist ein 56-Ohm Widerstand angelötet | |
wie der SWR-Analyzer zeigt, gute Werte bis zum 6-Meter-Band | |
BALUN#2 mit 1:1-Beschaltung bis 100 MHz, das "Loch" bei 50 MHz ist auch hier durch den fliegenden Aufbau bedingt | |
der gleiche Kern mit 1:4-Beschaltung bis 100 MHz | |
der Bereich bis 50 MHz dargestellt, unter circa 3 MHz wird die Rückflußdämpfung schlechter | |
für 160-Meter braucht man einen anderen Kern | |
... aber ab 80-Meter ist die Welt wieder in Ordnung | |
... nochmals die Rückflußdämpfung bei BALUN#2 mit 1:4-Beschaltung |